Phänomenologische Aufstellungsarbeit

In meine Aufstellungen fließen meine Erfahrungen und mein Wissen aus der Biografiearbeit, aus der Individualsystemik und aus der Phänomenologischen Aufstellungsarbeit ein.

Ihr Leben funktioniert über das Zusammenwirken von inneren Systemen und ist immer eingebunden in äußere Systeme. Deshalb ist es für mich naheliegend, den bewussten Blick auf diese Systeme mit in mein Therapiekonzept einzubeziehen.

Eine Aufstellung macht es über die Vermittlung der Stellvertreter möglich, sich gegenwärtigen Problemen, Symptomen oder vergangenen Ereignissen, die noch negativ in die Gegenwart hineinwirken, achtsam und respektvoll zu nähern. Aus einer solchen Begegnung erwächst Mitgefühl mit sich selbst und Akzeptanz dem eigenen Geworden-Sein gegenüber. Sie stärken in diesem Prozess Ihre Präsenz im Jetzt.

Wenn Sie es mit sich und in ihrem Leben leichter haben möchten, ist deshalb eine Aufstellung ein möglicher nächster Schritt auf Ihrem Weg.

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Warum wir handel wie wir handeln

In vielen Situationen – besonders, wenn der äußere Druck zunimmt oder uns jemand oder etwas an alte Erfahrungen erinnert – reagieren wir aus alten, in der Kindheit geprägten Mustern.
Diese Verhaltensweisen hatten einmal eine tiefe Berechtigung und haben uns geholfen, im alten System zurechtzukommen, vielleicht sogar zu überleben.
Deshalb haben sie sich tief in unser Unbewusstes eingegraben und sich verselbständigt.
Wenn wir heute aus diesen Mustern heraus handeln, ist das meist frustrierend. Wir bleiben in Schleifen von Mißverständnissen und Konflikten gefangen und das ist sehr anstrengend.

Ich arbeite phänomenologisch

Im Einzelsetting mit Bodenankern, am Systembrett oder mit inneren Aufstellungen zu den unterschiedlichsten Themen, auch zu körperlichen Symptomen und in der Paarberatung.

Phänomenologisch zu arbeiten, bedeutet, mich vollständig auf das einzulassen, was auf den Positionen der Stellvertretungen und auf der der Aufstellenden erscheint.
Ich verbinde mich radikal mit dem, was diese Erscheinungen in mir auslösen und welche Sprache und Form das finden will. Ich zensiere mich selbst nicht, sondern gebe, was sich in mir zeigt ungefiltert als Angebot an den Prozess zurück.
Liegt in meinem Angebot eine Wahrheit für den Prozess, entstehen Resonanzen auf den unterschiedlichen Positionen und das Geschehen entwickelt sich weiter.
Entstehen solche Resonanzen nicht, ist das Korrektiv für mich.

Sowohl für die Sicherheit des äußeren Raumes, in dem die Arbeit stattfindet als auch für die sichere Verankerung der Aufstellenden in ihrem eigenen Körper in der Gegenwart liegt die Verantwortung bei mir – mag sich der Prozess auch noch so unvorhersehbar entwickeln.

Das sind meine Aufgaben in der Arbeit – alles andere geschieht.

Das Gelingen von Beziehungen

Ein wesentliches Element für das Gelingen von Beziehungen ist die Kommunikation. An dieser Kommunikation sind alle zu gleichen Teilen beteiligt, egal, ob und wie dabei miteinander geredet wird. Wesentlich für ein Beratungsgespräch ist deshalb, dass alle betroffenen Menschen Interesse an einer Intensivierung oder Konkretisierung der gemeinsamen Kommunikation haben und dafür auch etwas tun möchten.

Ein Beratungsgespräch verläuft ganz individuell. Ich rege ein gemeinsames freundliches Schauen auf die Beziehung, auf ihre Geschichte und auf die Details ihres Alltags an und sehe mich dabei als Übersetzerin der oft sehr unterschiedlichen Sprachen der Beteiligten. Der begleitete Dialog eröffnet die Möglichkeit, sich selbst und den anderen in den jeweiligen Beziehungsrollen zu entdecken und zu wertschätzen. Wir entwickeln gemeinsam hilfreiche kleine Techniken, um an den „Fallen“ des Beziehungsalltags für die gemeinsame Interaktion und jeder zu sich selbst hin aufwachen zu können und üben neue Gesprächsmöglichkeiten ein

Aus den Beratungsgesprächen können auch fortgesetzte Einzelgespräche der beteiligten Personen erwachsen, in der die jeweils eigene Beziehungsfähigkeit erweitert werden kann.


Meine besondere Begeisterung gilt aber der
Aufstellungsarbeit im Lebens-Integrations-Prozess (LIP).

Der LIP ist von Wilfried Nelles nach langjähriger Erfahrung mit Aufstellungsprozessen gefunden worden.
Der Prozess beruht auf einem (Lebens-) Kreis-Modell mit 7 Phasen.

Über die Phasen des Lebens

Die Phasen entsprechen zuallererst einmal den Phasen der biologischen Entwicklung, die wir alle im Laufe unseres Lebens ganz ohne unser Zutun durchlaufen.
Sie beschreiben, wie sich das Leben durch uns ausdrückt

Phase 1 = Die Zeit im Mutterleib

Mutter und Kind sind körperlich untrennbar. Es besteht die größtmögliche körperliche Abhängigkeit des Kindes von der Mutter. Stirbt die Mutter, stirbt auch das Kind.
Die Abhängigkeit besteht aber auch in positivem Sinne: Der Fötus wird ernährt, ohne dabei selbst aktiv werden zu müssen. Und das so lange, bis seine Organe ausgereift genug sind für selbständiges Leben.
Dann ist Zeit für die Geburt.

Phase 2 = Die Kindheit

Das Kind lebt körperlich getrennt von der Mutter. Die Familie (Gruppe) bildet die neue Umgebung, die die Sicherheit garantiert. Es ist emotional in das Regelwerk der Familie eingebettet und damit emotional abhängig. In dieser Zeit reifen seine seelischen Fähigkeiten für die spätere Orientierung in der Welt.

Phase 3 = Die Jugend

Mit der Pubertät endet die Kindheit. Die erwachende Sexualität treibt die Jugendlichen aus der Familie hinaus. Die körperliche Entwicklung geht hier zu Ende.
Partnerschaft braucht das Verlassen der Familie. Das Ich wird wichtiger als die Gruppe. Der eigene Weg ins Leben ohne die Eltern wird gesucht. In ihren Ideen davon bleiben die Jugendlichen aber immer auf das bezogen, von dem sie sich lösen wollen – in dieser Phase besteht mentale Abhängigkeit.

Phase 4 = Erwachsen-Sein

Mit der (biologischen) Möglichkeit, Nachkommen zu zeugen und aufzuziehen, verändert sich die Verantwortung im Leben. Die Menschen werden von Nehmenden zu (Leben weiter) Gebenden.
Auch, wer ohne Kinder lebt, wird eigenverantwortlich und gibt der Gesellschaft zurück.
Ein Ja-Sagen zu sich selbst und zum eigenen Leben wird möglich.

Phase 5 = reifes Erwachsen-Sein/ frühes Alter

Das Aktiv-körperliche Geben an die Gesellschaft nimmt ein Ende: Frauen kommen in die Meno-Pause. Männer würden nicht mehr zum Kriegsdienst eingezogen werden. Bzw. es verringert sich die innere Notwendigkeit, sich mit anderen Menschen körperlich zu messen.

Phase 6 = Alter

Dies beginnt mit dem Eintritt ins Rentenalter – die Zeit, in der wir aufhören, produktiv zum Fortbestand der Gemeinschaft beizutragen.

Phase 7 = Tod

Diesen 7 Phasen der körperlichen Entwicklung entsprechen ebensoviele auf der Ebene des Bewusstseins.

Phase 1 = Symbiotisches Einheitsbewusstsein

Der Fötus lebt mit der Mutter zusammen ohne zu wissen, dass sie zwei Wesen sind. Er lebt im Erfahrungsraum der Mutter (auch in dem, was sie über eben solche Symbiose aus anderen Generationen in sich trägt).
Das Wahrnehmungsorgan dieser Zeit ist das Spüren/ die Wahrnehmung mit den Körpersinnen.

Phase 2 = Kindliches Gruppenbewusstsein

Das Kind hat jetzt ein Selbstgefühl, seine Identität ist aber ganz verbunden mit der Familie/ Gruppe.
Das Fühlen kommt zum Spüren dazu und gibt wichtige Orientierungsmöglichkeiten innerhalb der Gruppe. Kinder sind ihre Gefühle.

Phase 3 = Jugendliches Ich-Bewusstsein

Für Jugendliche wird das Ich wichtiger als die Gruppe. Der eigene Weg, die eigene Erklärung der Welt wird entscheidend – Spüren und Fühlen wird jetzt vom Denken überprüft. Innere Konflikte zwischen Gefühlen und Gedanken entstehen.

Phase 4 = Erwachsenes Selbstbewusstsein

Erwachsen brauchen/ wollen nichts mehr von anderen und sind dadurch zum ersten Mal eigentlich frei. Der Mensch kommt bei sich selbst an und kann andere so stehen lassen, wie sie sind.
Eine geistige Wahrnehmung für Spüren, Fühlen und Denken wird möglich. (Geistiges Spüren)

Phase 5 = Geist-Bewusstsein

Auf dieser Ebene erkennt der Mensch sein inneres Potential und folgt ihm.
Geistige Wahrnehmung wird „Sehend“. Kreativer Ausdruck erfolgt auf einer neuen Ebene. Die Leistung eines geistigen Beitrages zum Leben wird möglich.

Phase 6 = Wissendes Einheitsbewusstsein

Ein neuer Sinn für die Wirklichkeit entsteht: Alles ist richtig so, genau, wie es ist. Das Leben ist vollständig und kann nicht anders sein und ich bin Teil/ Ausdruck des Lebens.
Dieses Wissen kommt aus dem Nicht- Denken.

Phase 7 = Erleuchtung

Diese bedeutet das Verschwinden von Bewusstsein im Sinne von Eigenheit und Besonderheit – es kehrt zu sich selbst zurück und löst sich auf im Ganzen.

Dieses Phasenmodell bildet die Grundlage für einen Aufstellungsprozess, in dem Sie sich Ihrem eigenen Lebensgang zuwenden.

Im Prozess zeigen sich in den Stellvertretern, welche Erfahrungen/ Echos aus der Vergangenheit noch aktiv in Ihrem gegenwärtigen Leben wirken.
Diese Aspekte des eigenen Lebens können im Verlauf mit Leib und Seele angenommen werden. Das Wehren gegen das eigene Leben hört auf. Sie können tiefer mit sich selbst entspannen und Neues kann geschehen.

Dabei ist der LIP kein Prozess des Sich-etwas-Erarbeitens. Es kann in diesem Sinne nichts errungen oder beschleunigt werden. Es zeigt sich immer, was schon möglich ist.
Den LIP zu durchlaufen bedeutet, das eigene Bewusstsein bei seiner Entfaltung zu begleiten.
Jeder LIP wirkt über Monate weiter.


Ich verpflichte mich, nach den ethischen Richtlinien und im Sinne des Berufskodex für die Weiterbildung des Forum Werteorientierung in der Weiterbildung e.V. zu handeln und bin dadurch berechtigt, das Siegel “Qualität -Transparenz – Integrität” zu führen.